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Startseite/Wirtschaft & AnalyseBy Elke Fischer Michael Weber

Das ViA15-Phantom: Wer kassiert wirklich bei der neuen Autobahn-Milliarde?

Das ViA15-Phantom: Wer kassiert wirklich bei der neuen Autobahn-Milliarde?

Die finanzielle Schließung des ViA15-PPP-Projekts ist da. Doch die wahre Frage bei dieser Infrastrukturfinanzierung ist: Wem nützt sie wirklich?

Wichtige Erkenntnisse

  • Der Financial Close verschiebt die Bau- und Betriebsrisiken auf private Konsortien, während die öffentliche Hand die Rendite garantiert.
  • PPP-Modelle dienen oft der kurzfristigen Bilanzkosmetik, indem Schulden in langfristige, schwer durchschaubare Verpflichtungen umgewandelt werden.
  • Die massive Fokussierung auf Straßenbau lenkt Kapital von zukunftsorientierten Mobilitätslösungen ab.
  • Erwarten Sie zukünftige Konflikte über die Höhe der Konzessionsgebühren, sobald die tatsächlichen Kosten transparent werden.

Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet 'Financial Close' bei einem Infrastrukturprojekt wie ViA15?

'Financial Close' bedeutet, dass alle Finanzierungsvereinbarungen, rechtlichen Dokumente und Garantien unterzeichnet sind und das Konsortium die Mittel für den Baubeginn erhält. Es ist der formelle Startschuss der Kapitalbereitstellung.

Ist die PPP-Finanzierung in Deutschland wirklich notwendig?

Kritiker argumentieren, dass PPPs oft gewählt werden, um die Neuverschuldung in den öffentlichen Haushalten zu verschleiern. Befürworter sehen darin eine Möglichkeit, Projekte schneller durch privates Know-how und Kapital umzusetzen, was jedoch oft zu höheren Gesamtkosten führt.

Wer trägt das Risiko bei einer Autobahn-PPP?

Anfangs trägt das Konsortium das Bau- und Betriebsrisiko. Die öffentliche Hand sichert sich jedoch meist durch Mindestverkehrsleistungsgarantien ab, was bedeutet, dass bei geringer Auslastung der Steuerzahler die Differenz ausgleicht.

Was sind die Hauptkritikpunkte an solchen Großprojekten?

Die Hauptkritikpunkte umfassen mangelnde Transparenz, überhöhte Renditeerwartungen der Investoren und die langfristige Bindung der öffentlichen Hand an Verträge, die bis zu 30 Jahre oder länger laufen können (Quelle: Deutsche Verkehrsforum).